Fakten
Standort
London, United Kingdom
Nemetschek Group Marken
Solibri
Sektor
Tunnel
Umfang
2016-2024
Kunde
Evolve Consultancy
Eigentümer
Tideway
Preisgekrönte Zusammenarbeit von Solibri und Evolve Consultancy für das große Infrastrukturprojekt
Das Projekt „Thames Tideway Tunnel“ wurde ins Leben gerufen, um das Problem der Verschmutzung des Londoner Kanalisationsnetzes zu lösen. Die Vorbereitungsarbeiten für das Projekt begannen 2015 und sollen 2024 abgeschlossen werden. Sie umfassen die Planung und den Bau eines großen Tunnels direkt unter der Themse. In der Praxis bedeutet dies: 24 individuelle Baustellen, die von drei Hauptauftragnehmenden, allesamt Joint Ventures, bearbeitet werden.
Tideway ist das mit dem Bau des Thames-Tideway-Tunnel beauftragte Unternehmen. Evolve Consultancy ist eines der führenden britischen Beratungsunternehmen für BIM und Designtechnologie. Es wurde hinzugezogen, um bei Entscheidungen der technischen Lösungen und der Art und Weise, wie diese zusammenarbeiten, zu unterstützen. Nigel Davies von Evolve Consultancy berichtet über das Projekt und den Beitrag seines Unternehmens:
„Wir arbeiten jetzt seit etwa sechs Jahren an dem Projekt. Wir waren an der Spezifizierung der Informationsanforderungen beteiligt. Aktuell durchlaufen wir einen Prozess, der sich mit den Informationen befasst, die wir von den Hauptauftragnehmern erhalten und mit der Frage, wie wir die Informationen validieren und überprüfen können. Es ist eine der zentralen Herausforderungen dieses Projektes!“
Solibri, Evolve Consultancy und Tideway wurden im November 2019 bei den „The Hammers Construction Computing Awards“ als BIM-Projekt des Jahres ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für die erfolgreiche IFC-Implementierung bei einem großen Infrastrukturprojekt.
Offener BIM-Ansatz zur Unterstützung eines offenen und flexiblen Informationsflusses
Von Anfang an entschied sich Tideway für eine OPEN-BIM-Strategie. Ganz gleich, wofür die im Projekt gelieferten Informationen am Ende verwendet werden sollen: Wichtig war, dass alles so offen und flexibel wie möglich ist. Eine weitere Entscheidung, die zu Beginn getroffen wurde, bestand darin, keine bestimmte Art von Software zu diktieren.
„Wir haben den OPEN-BIM-Ansatz festgelegt, weil wir den Partnern die Möglichkeit geben wollten, die beste Software für das, was sie brauchen, zu verwenden. Stattdessen haben wir uns mit dem Prozess der Validierung von Informationen befasst, wenn diese aus verschiedenen Quellen stammen. Da wir nicht wissen, welche Software verwendet wird, haben wir eine Reihe von offenen Standards spezifiziert. Wir streben eine konsistente Bereitstellung durch die OPEN-BIM-Lösungen an. Geliefert werden können die Informationen in ihren nativen Dateiformaten, in IFC, COBie oder sogar als 3D-PDFs“, erklärt Davies.
„Wären wir zu den alten CAD-Tagen zurückgegangen, hätten wir, egal was die Leute benutzten, DWG als das Informationsaustauschformat betrachtet. Das haben wir zum Glück hinter uns gelassen. Was wir wirklich versucht haben, ist, proprietäre Lösungen zu vermeiden. Zum einen, weil wir vor fünf Jahren noch nicht in die Kristallkugel schauen konnten, um zu sehen, was in der Zukunft verfügbar sein wird und welche Partner*innen uns unterstützen würden. Also haben wir versucht, alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu bringen. Und das ist es, was wir heute in der Branche OPEN BIM nennen.“
„Zum anderen ist es nicht so wichtig, wie die Informationen zu uns kommen. Viel entscheidender ist, die Struktur und die Konsistenz dieser Daten zu spezifizieren. In diesem Projekt geschieht dies durch die OPEN-BIM-Lösungen. IFC ist der wichtigste Träger dieser Informationen, nicht nur im Hinblick auf das Format, sondern auch auf die Struktur der Daten. Mit der Nutzung von IFC bleiben wir also flexibel was die Datenanlieferung und Weitergabe während des gesamten Prozesses betrifft.“
Nigel Davies, Evolve Consultancy
„Wenn Sie Fragen, die Sie stellen, logisch formulieren können, wird Solibri zweifellos in der Lage sein, sie Ihnen zu beantworten.“
Solibri als zentrale Lösung zur Überprüfung der Modellinformationsqualität
„Vor einigen Jahren haben wir begonnen, Solibri für die Validierung von Modellen einzusetzen. Man hatte uns geraten, einen Blick darauf zu werfen. Als wir anfingen, es zu benutzen, ging uns ein Licht auf: ‚Warum haben wir das nicht schon früher eingesetzt? Das ist genau, was wir brauchen!‘ Mittlerweile ist Solibri für alle Projekte, an denen wir arbeiten, von unschätzbarem Wert“, sagt Davies.
„Solibri war eines der Fundamente, auf das wir gleich zu Beginn des Tideway-Projekts aufgebaut haben. Als wir beschlossen, den IFC-Weg einzuschlagen, brauchten wir etwas, das mit den Daten umgehen kann und das, was wir erhalten, prüft. Das Projekt umfasst sehr viele Daten. Es werden buchstäblich Tausende von Modellen entstehen, die alle Daten enthalten, die durch uns geprüft werden müssen.“
„Ein Teil des Prozesses zur Definition der Standards war die Validierung, die wir von den Bauunternehmer*innen benötigen, wenn sie Informationen bereitstellen. Wir kommen auf etwa zweihundert separate Überprüfungen für jede eingehende Information. Ohne Automatisierung wäre das ein manueller Prozess, der zehn Mal so lange dauern würde, wie das Projekt wohl noch laufen dürfte. Für uns ist Solibri also der Schlüssel zum Erfolg: Wir bringen Modelle ein und durchlaufen den Prüfprozess, um sicherzustellen, dass wir alle Informationen haben, die wir brauchen und dass sie korrekt verwendet werden. Ohne Solibri wäre ich in den kommenden 10 Jahren 24 Stunden am Tag hier und würde versuchen, alles zu überprüfen. Solibri ist also von unschätzbarem Wert für uns.“
Evolve Consultancy fördert eine kooperative Feedbackschleife mit den Hauptauftragnehmenden. Sie haben in einer Reihe von Workshops zusammengearbeitet, um die IFC-Daten gemeinsam zu betrachten, die Informationen zu prüfen und zu demonstrieren, wie die Qualität verbessert wird.
„Wir sind nicht dazu da, die Daten zu prüfen und dann mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Wir sind hier, um sie zu validieren und herauszufinden, welche Informationen, wenn sie an Kund*innen gehen würden, dem Prüfprozess nicht standhalten würden. Noch wichtiger ist aber: wie geht man es dann tatsächlich an und stellt sicher, dass die Informationen, wenn sie das nächste Mal hereinkommen, den Prozess bestehen. Ohne diese Qualitätsverbesserung müssten wir uns mit der typischen, traditionellen Art und Weise herumschlagen, auf die Schuldigen zu zeigen und Zeit damit zu verlieren, zu debattieren, wer was falsch gemacht hat. Jetzt konzentrieren wir uns stattdessen darauf, sicherzustellen, dass jeder das Richtige tut.“
Davies empfiehlt Solibri jedem, der bei einem Projekt etwas mit Informationsaustausch zu tun hat.
„Für jeden, der den Wert, der in einem Modell enthalten ist, verstehen muss, ist Solibri von unschätzbarem Wert. Es kann sich mit der Geometrie befassen, es kann sich mit den grundlegenden Dingen wie der Kollisionserkennung befassen. Um ehrlich zu sein, ja, das können auch andere Anwendungen, aber ich denke der Nutzen von Solibri besteht darin, dass man das Informationsmodell als Ganzes betrachten kann – nicht nur grafisch, sondern auch in Bezug auf die darin enthaltenen Informationen. Also: Wie extrahieren Sie den Wert aus diesem Modell? Wenn Sie diese Fragestellung beantworten wollen, dann sollten Sie sich Solibri ansehen. Wenn Sie Fragen, die Sie stellen, logisch formulieren können, wird Solibri zweifellos in der Lage sein, sie Ihnen zu beantworten.“